BRASILIEN

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O homem que copiava (Der Mann, der kopierte)
Spielfilm von Jorge Furtado, Brasilien 2003, 35 mm, 123 Min., OmU

André ist 20 und braucht Geld. Dann würde sich sein Leben ändern. Bislang steht er jeden Tag am Kopierer eines Schreibwarenladens im brasilianischen Porto Allegre und vervielfältigt das Leben anderer. Seine attraktive Kollegin Marinês macht sich nichts aus ihm. Zu Hause bei seiner Mutter beobachtet er mit dem Fernglas die hübsche Nachbarin Silvia, in die er verliebt ist. Aber welche Frau interessiert sich schon für einen Xerox-Boy?
Da tritt der Erzengel Michael in sein Leben, und plötzlich laufen die Dinge wie geschmiert. Gemeinsam mit seinem Kumpel Cardoso nimmt André das Heft in die Hand. Was er früher nur mit dem Zeichenstift ausdrücken konnte, setzt er nun in die Tat um. Das geht nicht immer legal zu - aber was zählt das schon, wenn er dadurch die große Liebe findet?
Was ganz ruhig und gelassen anfängt, entwickelt sich nach und nach zu einer geradezu rasanten Story, in der ein Huhn schließlich eine entscheidende Rolle spielt. Und mittendrin der brave André, der keiner Fliege etwas zu Leide tun kann. Denkt man.

Tübingen: Di, 26.04., 20:30, Arsenal
Stuttgart: Do, 28.04., 20:00

Madame Satã
Spielfilm von Karim Aïnouz, Brasilien 2002, 35 mm, 105 Min., OmU

Das bildgewaltige Porträt der explosiven und komplexen Persönlichkeit João Francisco dos Santos: Ein Mann aus den Slums von Rio de Janeiro, der in späteren Jahren als Sänger gefeiert wird, durch seinen unbändigen Charakter aber auch regelmäßig die Aufmerksamkeit von Ordnungshütern auf sich zieht. Der Film schafft mit eindrucksvollen Bildern einen intimen Blick in das Leben des João Francisco dos Santos, der als Madame Satã gefeiert wird und schon zu Lebzeiten ein Mythos war.

Tübingen: Fr, 22.04., 22:30, Museum
Stuttgart: Fr, 29.04., 22:00
Freiburg: Sa, 23.04., 19:30

BRASIL PLURAL
Kurzfilmprogramm in Zusammenarbeit mit Brasil Plural, 35mm, 101 Min., OmU

Transubstancial (Wie eine Umwandlung)
Torquato Joel, Paraíba, 2003, 17 Min., OmU
Die existenzialistische Vision des Poeten Augusto dos Anjos, erzählt anhand von Bruchstücken seiner Gedichte.

A lata (Blechbüchsen)
Leopoldo Nunes, São Paulo, 2003, 15 Min., OmU
Immer mehr Leute suchen nach alternativen Überlebensstrategien - leere Büchsen sammeln zum Beispiel.

Nada a declarar (Nichts zu deklarieren)
Gustavo Acioli, Ro de Janeiro, 2003, 9 Min., OmU
Portrait der brasilisanischen Elite, gezeichnet von einem Künstler in schwieriger Lage.


A História da Eternidade (Geschcihten der Ewigkeit)
Camilo Cavalcante, Pernambuco, 2003, 10 Min., OmU
Mit poetisch-metaphorischer Sprache soll eine Art falscher Ablaufplan den Zuschauer auf eine Reise ins Innere der menschlichen Instinkte führen.

Carro-Forte (Geldtransporter)
Mário Diamante, Rio de Janeiro, 2003, 12 Min., OmU
Vier Leben, verdichtet auf 4 Quadratmeter. Vier Menschen transportieren mitsamt ihren Träumen und Sehnsüchten so viel Geld, wie sie es in ihrem ganzen Leben nicht verdienen können.

Jonas (Jonas)
Allan Sieber, Rio de Janeiro, 2003, 15 Min., OmU
Nur von einem uralten Foto kennt Jonas seine Großmutter. In dieser schrecklichen Nacht hätte er sie allerdings mehr denn je gebraucht.

O Encontro (Die Begegnung)
Marcos Jorge, Paraná, 2002, 12 Min., OmU
Die Begegnung ist eine Beziehungskomödie, aber darüber hinaus auch ein Film über das Kino. Gesprochen wird im Film "Cinemaisch", eine Phantasiesprache aus Wörtern und Namen der Filmgeschichte. Ein wahrer Leckerbissen für Filmliebhaber.

Almas em Chamas (Entflammte Seelen)
Arnaldo Galvão, São Paulo, 2000, 11 Min., OmU
Ein Feuerwehrmann wird in eine flammende Liebesgeschichte verwickelt, als er eine heißblütige Frau aus einem brennenden Gebäude rettet. Hitze und Rauch bringen sie in eine Stimmung voller Sex und Leidenschaft, unwiderstehlich, aber mit schrecklichen Folgen. Wer mit dem Feuer spielt ...

Tübingen: Do 21.04., 20:30, Arsenal
Freiburg: Fr, 22.04., 21:30
"Sie zerstörten unsere Häuser und pflanzten Zuckerrohr"
Brasilien 1985, 35 Minuten
Originalfassung mit deutschen Untertiteln

"Pro Alcool" - hinter diesem Programm der brasilianischen Regierung verbirgt sich die Umwandlung riesiger Gebiete, die ursprünglich von Kleinbauern mit Grundnahrungsmitteln bebaut wurden, in Anbauflächen für Zuckerrohr für die Erzeugung von Benzin. Der Film ist ein authentisches Zeugnis der Situation der TagelöhnerInnen, die im Akkord Zuckerrohr für die Agro-Großkonzerne schneiden und sich gegen die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen wehren.
Anschließend liest Peter Overbeck Passagen aus seiner Autobiographie
"Gott ist Brasilianer - Erlebnisse eines Kameramannes"
Details >>

Tübingen: So, 24.04., 11 oder 16 Uhr, Arsenal
Stuttgart: Sa, 23.04., 18 Uhr

CHILE

 

Cachimba
Spielfilm von Silvio Caiozzi, Chile 2003, 35mm, 90 Min., OmeU

Eine Literaturverfilmung nach José Donoso. Der junge Bankangestellte Marcos verzehrt sich danach, endlich mit seiner rundlich naiven Freundin Hilda allein zu sein, als Ausgleich für die unbequemen Nächte auf dem quietschenden Wohnzimmersofa ihrer Eltern. Zu diesem Zwecke arrangiert er ein Wochenende an der Küste. Dort entdeckt das junge Paar ein heruntergekommenes Museum, das von einem ebenso verrückt wie geheimnisvoll anmutenden alten Mann verwaltet wird. Das Gebäude birgt für Marcos ungeahnte Schätze: die Bilder eines unbekannten chilenischen Malers, der im Paris der 30er Jahre große Erfolge feierte. Marcos setzt sich zum Ziel, das Vermächtnis des Künstlers in ganz Chile bekannt zu machen und gerät im Verlaufe seiner Bemühungen als lateinamerikanischer Don Quijote in die Windmühlenflügel habgieriger Denkmalschützer, die nicht so uneigennützig handeln wie er selbst...

Tübingen: Sa, 23.04., 20:30, Museum
So, 24.04., 18:30 Museum
Stuttgart: Fr, 22.04., 20:00
Heidelberg: Di, 26.04., 19:30
Frankfurt: Mi, 27.04., 20:30
Machuca (Machuca, mein Freund)
Spielfilm von Andres Wood, Chile 2004, 120 min, 35 mm
Spanisches Original mit deutschen Untertiteln

Chile 1973. Die einzigartige Freundschaft zwischen Gonzalo und Pedro vor dem Hintergrund der dramatischen politischen Ereignisse, die zum Putsch durch Pinochet führten. Der 11jährige Gonzalo stammt aus guten Verhältnissen und besucht die katholische Schule von Santiago. Eines Tages nimmt die Schule auf Initiative des idealistischen Paters Mac Enroe neue Mitschüler aus den ärmlichen Vororten auf, unter ihnen Pedro Machuca. Gonzalo freundet sich mit Pedro an, der in der Slum-Siedlung am Rande der Stadt lebt. Gonzalo entdeckt eine ihm bislang unbekannte Welt aus Freundschaft, Solidarität und Respekt, und mit der hübschen Silvana auch die erste Liebe.

Nur in Heidelberg: Fr, 29.04., 19:30
Sa, 30.04, 21:30

HONDURAS

 

Adelante Muchachas
Erika Harzer, Deutschland 2004, 90', Video, OmdU

Vier honduranische Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Seydi und Wendy leben in Armenvierteln, Cristel und Kenia stammen aus der gutbürgerlichen Mittelschicht. Sie nehmen uns mit zu sich nach Hause, zeigen uns ihre Schulen oder die Universität und die wenigen Plätze, wo sie mit ihren Freundinnen ihre Freizeit sicher verbringen können. Dabei spielt für alle der Fußball eine zentrale Rolle.

Tübingen: So, 24.04., 18:30, Arsenal
Stuttgart: Fr, 22.04., 19:30
Mo, 25.04., 18:00

KUBA

   

Suite Habana (Suite Havanna)
Dokumentarfilm von Fernando Pérez, Kuba 2003, 80 Min., 35 mm, Farbe, Ohne Dialog

Fernando Pérez lässt uns an 24 Stunden im Leben seiner geliebten Heimatstadt teilhaben. Er betrachtet ein knappes Dutzend Menschen auf dem Gang durch ihren Alltag, inszeniert sie über eine atemberaubende Montage und lässt sie am Abend die überraschendsten Wandlungen vollziehen. Nach der Arbeit kommt der ganz besondere Rhythmus, tauchen die Figuren ein ins Nachtleben, wo sie erst richtig aufblühen.

Suite Habana wurde in seiner Heimat selber als bester kubanischer Film überhaupt stürmisch gefeiert. Er hat als Eröffnungsfilm am Festival von San Sebastian das Publikum begeistert und wurde für die Karibikinsel ins Rennen um die Oscars geschickt. Eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge im Leben und an die Menschlichkeit.

Nur in Frankfurt: Do, 28.04., 18:00
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