Schwerpunkt: Kolumbien

Brasilien II Sonstige Filme

I Extraprogramm Stuttgart

WERKSCHAU MARTA RODRÍGUEZ

Marta Rodríguez zählt zu den Pionieren des kritischen kolumbianischen Kinos. 1938 in Bogotá geboren, studierte sie zuerst Anthropologie in Madrid, dann ethnographischen Film in Paris. Nach Bogotá zurückgekehrt, dreht sie 1972 zusammen mit ihrem Mann Jorge Silva ihren ersten Dokumentarfilm "Los Chircales" über die hoffnungslose, unwürdige Lage von Arbeitern in einer Ziegeleifabrik.
Gegen das etablierte Kino setzte sie den Dokumentarfilm als politisches Manifest ein, um auf soziale und rechtliche Missstände aufmerksam zu machen. Grundlegendes Merkmal ihres Filmens ist die direkte Einbeziehung der Personen, deren Lebensumstände filmisch dargestellt werden, die Gefilmten haben ein absolutes Mitspracherecht.
Wichtig ist Marta Rodríguez auch die Wiederentdeckung der kulturellen Wurzeln der Indios, gegen alle politischen und wirtschaftlichen Widerstände dreht sie bis heute ihre kritischen Dokumentarfilme.

 

Marta Rodríguez wird dieses Jahr bei CineLatino zu Gast sein.

Nunca más ("Nie wieder") - deutsche Erstaufführung -
Dokumentarfilm von Marta Rodríguez und Fernando Restrepo, 2001, 56 Min., Farbe, Beta SP, O-meU
Nicht weit von der Grenze zwischen Kolumbien und Panama kam es zu Ausschweifungen der Armee und paramilitärischer Gruppen. Die Bevölkerung einer ganzen Region wurde deshalb vertrieben - doch die Menschen wollen wieder zurück.

Chircales ("Ziegeleiarbeiter")
Dokumentarfilm von Marta Rodríguez, 1972, 42 Min., s/w, 16mm, dt. Untertitel
Lehmgruben in der Nähe von Bogotá: hier stellen Familien, einschließlich der kleinsten Kinder, Ziegelsteine im Akkord her. Der Film porträtiert Menschen, deren Leben eigentlich nur aus Arbeit und Entbehrungen besteht, die aber dennoch, bei Hochzeiten, Beerdigungen oder der Erstkommunion der Kinder, bei aller Armseligkeit ihren Anspruch auf Würde bekunden.

Tübingen: Sa., 10.05., 18:00, Kino Arsenal
Stuttgart: Mo., 12.05., 20:00
Frankfurt: Mi., 14.05., 20:30
Heidelberg: Do., 15.05., 19:30

Nacer de nuevo ("Neugeboren")
Dokumentarfilm von Marta Rodríguez, 1987, 30 Min., Farbe, 16mm, engl. Fassung
Der Ort Armero in Kolumbien wurde 1985 durch den Ausbruch des Vulkans Nevado del Ruiz völlig zerstört. Nach der ersten Hilfswelle kümmerte sich niemand mehr um die Überlebenden, deshalb nennen sie sich selbst die" Verbannten". Der Film erzählt die Lebensgeschichte dieser "Verbannten".

Hijos del trueno ("Kinder des Donners")
Dokumentarfilm von Marta Rodríguez und Lucas Silva, 1994-98, 54 Min., Farbe, Beta SP, OmeU
Tierradentro in den kolumbischen Anden ist das Herz der Paez-Kultur, für die das Land ein zentraler Begriff ihrer Identität ist. Der Film setzt sich mit den Konsequenzen des illegalen Mohnanbaus auf die Lebensweisen der indigenen Völker der Cauca-Provinz und konkret auf die Weltanschauung der Paeces auseinander.

Tübingen: So., 11.05., 18:00, Kino Arsenal
Stuttgart: Di., 13.05., 18:00
Frankfurt: Do., 15.05., 18:00
Amor, mujeres y flores ("Blumenfrauen")
Dokumentarfilm von Marta Rodríguez, 1989, 52 Min., Farbe, 16mm, OmdU
"Blumenfrauen" enthüllt die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen der Blumenin-dustrie in Kolumbien. Der Einsatz vieler verschiedener Pestizide, die in den westlichen Industrieländern verboten sind, verursacht schwere Krankheiten, doch für die Frauen gibt es keine anderen Beschäftigungsmöglichkeiten.
Tübingen: Sa., 10.05., 16:00, Kino Arsenal
Stuttgart: Mi., 14.05., 18:00
 
 
 

FILMLAND KOLUMBIEN

 
Bolívar soy yo ("Bolívar bin ich) - deutsche Erstaufführung -
Spielfilm von Jorge Alí Triana, 2002, 93 Min., Farbe, 35mm, OmeU
Santiago Miranda, Schauspieler in einer Seifenoper über den Befreiungskämpfer Simón Bolívar, verlässt wütend die Sendung. Er ist mit dem Ende der Episode nicht einverstanden und versucht nun, eine der wirklichen Geschichte würdigere Version zu leben. Mit sehr schwarzem Humor zeichnet der Film ein bitterböses Spiegelbild der kolumbianischen Realität - weit entfernt von der Vision Bolívars eines souveränen und unabhängigen Kontinents.
Jorge Alí Triana wird beim CineLatino zu Gast sein.
Tübingen: Mi., 07.05., 20:00, Kino Museum
Di., 13.05., 20:00, Kino Arsenal
Stuttgart: Do., 08.05., 20:00
Fr., 16.05., 18:00
Frankfurt: Fr., 09.05., 20:30
Heidelberg: Sa., 10.05., 19:30
So., 11.05, 17:30
Milagro en Roma ("Das Wunder von Rom")
Spielfilm von Tomás Gutiérrez Alea, Kolumbien/Spanien 1988, 90 Min., Farbe, 35mm, OmdtU
Zwölf Jahre nach dem plötzlichen Tod der kleinen Evelia, exhumiert Margarito die sterblichen Überreste seiner Tochter. Doch ihr Körper ist unversehrt, sie scheint zu schlafen. Ein Wunder? Margarito macht sich auf den Weg nach Rom. Der Heilige Vater soll über die Heiligsprechung entscheiden...
Tübingen: Mi., 14.05., 20:00, Kino Arsenal
Stuttgart: So., 18.05., 22:00
 

Schwerpunkt: Kolumbien

Brasilien II Sonstige Filme

I Extraprogramm Stuttgart