Die Zuschauer haben gewählt:
Ihr Favorit beim 13. kurzfilmfest ist der visuell und musikalisch aufwändig gestaltete Kurzfilm "Baltos demes melyname" ("Weiß auf Blau") von Ramunas Greicius aus dem cineastisch erst noch zu entdeckenden Neu-EU-Land Litauen. Der Film zeigt die Traumwelt eines Teenager-Mädchens, deren Eltern geschieden sind.
Platz 2 und 3 belegen Filme aus Skandinavien: der norwegische "Offside" von Robert Næss mit viel schwarzem Humor und "Bus" von Caroline Sascha Cogez aus Dänemark.
Platz 4 geht an den "Neulich 5" von Jochen Kuhn, der mit seiner Serie zu den Stammgästen des kurzfilmfestes zählt und 2003 den Wettbewerb gewann.
Platz 5 und 6: Fare bene mikles von Christian Angeli, Italien, Crickets von Matan Guggenheim, Israel

Im Wettbewerb wurden Produktionen aller Spielarten aus 22 Ländern gezeigt, vom Spiel-, Experimental-, Animations- bis hin zum Dokumentarfilm. Im Rahmenprogramm wurden 16 Jahre Mauerfall beleuchtet, passend dazu die ostdeutsche Ästhetik mit DDR-Disco-Filmen gezeigt, die Digitalisierung der Gesellschaft hinterfragt und im Fokus mit unterschiedlichen Filmen Regionen aus Brasilien vorgestellt. Im Porträt zeigte der Hamburger Jan Peters, dass auch mit technisch einfachen Mitteln ein sehr persönliches und philosophisches Kino entstehen kann.

Rund 1000 Zuschauer besuchten das Kurzfilmfest.


[Rückblick 2005]

Auferstandene Laborratten und totales Glück

Vier Tage lang Kino in Reinkultur: Im Rahmen des 13. internationalen kurzfilmfests präsentieren die Filmtage Tübingen vom 12. bis 15. Mai im Kino Arsenal rund 60 internationale Kurzfilme aller Genres und Stilformen aus 23 Ländern. Das Programm, das neben dem Internationalen Wettbewerb auch thematische Sonderprogramme zeigt, bietet einen kompakten Überblick über das aktuelle Kurzfilmschaffen weltweit.

Im Internationalen Wettbewerb des Festivals buhlen insgesamt 22 Filme aus allen Teilen der Welt um die Gunst des Publikums.

Für Kurzweil garantiert nicht nur die Länge der Filme, sondern auch die thematische und stilistische Vielfalt der präsentierten Produktionen. Die Palette reicht vom Animationsfilm aus Uruguay, in dem eine aufsässigen Laborrate ins Leben zurückkehrt, über das totale Eheglück im deutschen Experimentalfilm "Living a beautiful Life" bis hin zum Kurzspielfilm aus Irland, in dem ein kreativer Zimmermann seine handwerklichen Fähigkeiten nutzt, um die Mängel seiner Frau zu beheben.

Publikumspreis

Das 13. internationale kurzfilmfest verleiht einen Preis für den besten, schönsten, bewegendsten, interessantesten, packendsten, aufwändigsten, einfallsreichsten, witzigsten... Film.
Das Besondere dabei: Das Publikum entscheidet!
In den Programmen Wettbewerb I bis III stellen wir aktuelle Kurzfilme aus aller Welt vor. Am Einlass werden Stimmkarten ausgeteilt, auf denen die persönlichen Favoriten bestimmt werden können. Die Stimmbox steht am Ausgang des Kinos bereit...
Die Gewinner zeigen wir im Best of-Programm am Sonntag, den 15. Mai, um 20:00 Uhr.

"16 Jahre Mauerfall" richtet den Blick zurück auf die deutsch-deutsche Geschichte und schildert aus ost- wie westdeutscher Sicht ungeschminkt die bitteren, euphorischen und auch absurden Aspekte der Wiedervereinigung.

Die Retrospektive zeigt "DDR-Disco-Filme" - eine vielsagende und amüsante Begegnung mit der Musikkultur des Ostens und dem Musikeralltag im real existierenden Sozialismus.

Zurück in die Gegenwart und gleichsam in die Zukunft weisend führt die Reihe "Digitale Kultur". Animations-, Experimental- und Dokumentationsfilme setzen sich kritisch mit der alltäglichen Gegenwart von Computern, künstlicher Intelligenz und virtuellen Realitäten auseinander.

Als Filmland wird Brasilien mit verschiedenen Fiktion-, Dokumentations- und Animationsfilmen vorgestellt.

Die traditionelle Werkschau des Tübinger kurzfilmfests widmet sich in diesem Jahr mit einer Zeitreise durch fünfzehn Lebensjahre dem Hamburger Filmemacher Jan Peters. Sein Werk setzt mit einfachen Super-8- und Digitalkamera-Filmen bewusst einen Kontrapunkt zu technisch immer aufwändigeren Kinoproduktionen.

Wir wünschen viel Spaß - kurz gucken lang rocken!!!

Für lange Nächte nach kurzen Filmen sorgen bei der Auftaktparty im Tübinger Schloßcafé die flott aufspielenden Freiburger Happymeal und DJ lightwood. Das Abschlussfest wird vom betörend-skurrilen VEB Kunstblume und DJ dr. schreck bestritten.

[Festivalarchiv]

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